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Zeitunterschied

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Äußere Einflüsse

Fahrer und Fahrgäste






Straßenbahnen sind nie pünktlich

Fragen Sie sich auch manchmal, warum die Straßenbahn eigentlich einen Fahrplan hat? Sie kommt ja doch wann sie will und nie wann sie soll. Obwohl ich der Meinung bin, dass die Straßenbahnen meistens pünktlich sind, gibt es genügend Anhaltspunkte, die ein Gegenteil erwarten lassen.



Sie werden zwar sagen: Das sind doch alles nur Sekunden. Aber genau da liegt das Problem. Fünf Sekunden länger an der Ampel heißt 90 Sekunden auf das nächste "Frei" warten. Einmal Fahrscheinverkauf durch den Fahrer, einmal defekte elektrische Weiche mit der Hand gestellt und einmal auf einen Fahrgast gewartet macht zusammen 4 1/2 Minuten Verspätung. Bei meinen Arbeiten zu dieser Homepage bin ich mehrmals die Linie 11 abgefahren. Ein Kollege hatte zwischen Schkeuditz und Markkleeberg-Ost sieben Fahrscheinkunden. Ein Ticket verkauft man in ca. 1 Minute. Der Fahrer war durch einen Kompromiss zwischen Vorschrift und Realität nur 3 Minuten zu spät in Markkleeberg-Ost.

In den folgenden Abschnitten, will ich mal den vier Hauptgründen für die Unpünktlichkeit der Straßenbahn nachgehen:

1. Zeitunterschied
2. Fahrbetrieb
3. Äußere Einflüsse
4. Fahrer und Fahrgäste

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Zeitunterschied

Mit "Zeitunterschied" meine ich die Gangabweichung von Uhren. Nicht jeder hat ja schließlich eine Atomuhr einstecken ;-) Wenn Sie sich an die letzte Zeitumstellung erinnern, dann wissen Sie bestimmt, was ich meine.

Also ganz ehrlich, von meinen 14 Uhren gingen nur 3 ganz genau. Die Funk-Uhren. Aber nicht jeder hat, wenn er zur Straßenbahn geht, eine Funkuhr dabei. Und die "LVB-Zeit" an den DFI-Anzeigern... (siehe Bild oben). Wenn Ihre Uhr nur eine Minute nach geht, ist die pünktliche Bahn weg.

Übrigens hatte ich mit Veröffentlichung dieser Homepage eine kleine Umfrage zur Gangabweichung von Uhren gestartet. Hier können Sie das Ergebnis der Umfrage ansehen.

Wie viel ist eigentlich eine Minute Gangabweichung? - Eigentlich fast nichts. Wie viel Vertrauen haben Sie zur Pünktlichkeit der Straßenbahn, dass Sie so knapp zur Haltestelle gehen? Wie viel Vertrauen haben Sie zur Eisenbahn und zum Flugzeug? Niemand käme auf die Idee, nur 5 Minuten vor Abfahrt am Bahnhof bzw. 5 Minuten vor Abflug am Flughafen zu erscheinen. Also kann die Straßenbahn ja gar nicht ständig so unpünktlich fahren, wie allgemein angenommen wird, oder?

Mein Tipp: Machen Sie es, wie die Straßenbahnfahrer. Gehen Sie mindestens 5 Minuten eher an die Haltestelle. Dadurch kommt zwar die Straßenbahn nicht pünktlicher, aber die Wahrscheinlichkeit, dass Sie ihre Bahn rechtzeitig erreichen, steigt enorm.

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Fahrbetrieb

Gemeint sind hier alle Einflüsse auf die Pünktlichkeit, die mit dem Fahren von einer Endstelle zur anderen Endstelle in Zusammenhang stehen.

Fahrplan. Besteht schon durch den Fahrplan die Möglichkeit einer Unpünktlichkeit? Dies ist der Fall, wenn durch eine Straffung des Fahrplanes ein Ausgleich von Verspätungen auf der Strecke nicht mehr gegeben ist. Oder im Fahrplan ist so viel Zeit vorgesehen, dass zwangsläufig Verfrühungen auftreten.

Technik. Sind die Fahrzeuge und Bahnanlagen dem pünktlichen Bahnbetrieb gewachsen? Langsam öffnende und schließende Türen, zu lang eingestelltes Abfahrtssignal, nicht funktionierende Weichen sowie Langsamfahrstrecken sind nur einige Unpüktlichkeitsfaktoren.

Service. Ist Service nicht eigentlich selbstverständlich? Wie kann sich das dann auf die Pünktlichkeit auswirken? Dazu nur ein Beispiel: Für Behinderte gibt es den Service mit dem "Rollstuhltaster". Im Normalbetrieb kein Problem. Wenn aber nun ein Kleinkind mit ausdauernder Geduld an jeder Haltestelle diesen Taster betätigt, muss der Fahrer jedes Mal erst prüfen, ob nicht doch noch jemand aussteigen will, ehe er die betreffende Tür separat schließen kann. Die Zeit summiert sich, die Verspätung wächst.

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Äußere Einflüsse

Die äußeren Einflüsse auf die Pünktlichkeit sind auch die gravierendsten. Sie können von den Verkehrsexperten nur schwer oder gar nicht vorhergesehen werden. Die Straßenbahnfahrer haben meist gar keinen Einfluss darauf. Doch man könnte diese Einflüsse durch geeignete Vorkehrungen minimieren.

Hohes Verkehrsaufkommen, schlecht geschaltete Ampeln, Behinderungen im Gleisbereich, Verkehrsstörungen durch Unfälle, Baustellen und vieles mehr beeinflusst tagtäglich die Pünktlichkeit der Straßenbahn. Das Fahrpersonal kann diese Beeinflussung kaum noch ausgleichen. Immer öfter wird es also in Zukunft zu Verspätungen im Straßenbahnverkehr kommen. Und wenn Sie dann an der Haltestelle nur noch die Rücklichter sehen, ist Ihre Bahn nicht etwa 5 Minuten zu früh, sondern die vorherige 5 Minuten zu spät.

Mein Tipp: Sehen Sie sich bei den nächsten Kommunalwahlen die Kandidaten genau an. Stellen Sie ihnen die Frage, wie sie zum Öffentlichen Nahverkehr stehen und mit welchen Mitteln sie ihn voranbringen wollen.

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Fahrer und Fahrgäste

Jeder Straßenbahnfahrer ist bemüht, seine Bahn pünktlich von Haltestelle zu Haltestelle zu bringen. Dass das nicht immer möglich ist, habe ich in den vorherigen Abschnitten beschrieben. Natürlich kann der Straßenbahnfahrer trotzdem viel zur Pünktlichkeit beitragen. Sollten mal alle Ampeln auf "Frei" stehen und er kommt zu zeitig an einer Haltestelle an, braucht er ja nur seine Fahrzeit abzuwarten. Technische Mängel werden vom Fahrpersonal im Fahrzeugschein eingetragen. Dann können diese zu gegebener Zeit repariert werden. Auch Schäden an Bahnanlagen und Ampeln können vom Fahrer weitergemeldet werden. Somit trägt er zur Pünktlichkeit bei.

Auch Fahrgäste können bei der Einhaltung des Fahrplanes behilflich sein. Durch zügiges ein- und aussteigen kann eine Verspätung verhindert werden. Dazu muss nicht unbedingt schnell und überhastet ein- und ausgestiegen werden. Es reicht mitunter schon, wenn alle zur Verfügung stehenden Türen genutzt werden. Am besten klappt das im Frühberufsverkehr. Weiterhin wäre es schön, wenn sich Fahrgäste gegenseitig beim Ein- und Aussteigen behilflich wären. Vor allem ältere Fährgäste, Behinderte und Fahrgäste mit Kinderwagen sind bestimmt für jede Hilfe dankbar. Bei zwei weiteren Themen bin ich geteilter Meinung: Als Fahrer verkaufe ich gern Fahrkarten und ich erteile auch gern Auskunft. So komme ich mit meinen Fahrgästen ins Gespräch. Wie in alten Zeiten. Als Fahrgast jedoch sehe ich das ganz anders. Da verpasse ich oftmals meine Anschlussbahn weil einige andere Fahrgäste sich ihre Informationen und Tickets nicht vor Antritt der Fahrt besorgt haben. Oder sie kommen unpünktlich zur Straßenbahn gerannt und der Fahrer wartet noch auf sie. Mein Fahrtziel erreiche ich dann erst mit einer Verspätung von 10 Minuten.

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Auf www.streckenkun.de wird das Thema Pünktlichkeit von Roland Frisch ausführlich beschrieben.






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